Fahrt von Hikkaduwa nach
Matara
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Ausgedehnte Touren durch Sri Lanka sind besonders mit dem Motorrad ein echtes Erlebnis. Im Bereich der Küste herrschen das ganze Jahr über angenehme Temperaturen und ausgedehnte Regenzeiten sind dort auch nur in den Monaten Mai und September zu erwarten. In jeder kleineren Ortschaft gibt es die Möglichkeit, sich mit Getränken und kleinen Snacks, günstig und lecker zu versorgen. Lediglich im Hochland über 1500m kann es einem passieren, dass man von plötzlich einsetzendem Regen oder Nebel überrascht wird und die Temperaturen nachts bis unter den Gefrierpunkt fallen.
Für viele wird wie für uns der Ausgangsort eines Rundtrips Hikkaduwa sein. Hier kann man sich in Ruhe ein passendes Moped/Motorrad aussuchen und mal ein oder zwei Tage Probe fahren bevor man es für längere Zeit mietet. Will man nur an der Küste bleiben, braucht man vielleicht nicht das ganze Gepäck mitnehmen und kann einen Teil im Guesthouse hinterlegen. Die Tour nach Galle und Unawatuna sind man gerade 25 km, also ideal auch für einen Nachmittagsausflug und erste Fahrversuche auf Asiens Strassen (hoffentlich nicht die ersten auf einem Motorrad überhaupt!). Vergesst nicht das in S.L. Linksverkehr herrscht, gerade bei den ersten Fahrversuchen kann einem das schon mal passieren, nach einigen Tagen hat man sich dran gewöhnt. Die Küstenstrasse Richtung Süden
ist zwar relativ belebt, aber auch noch in passablem Zustand und ganz
angenehm befahrbar. Vor allem führt sie eben meist direkt an der Küste
entlang und durchquert viele kleine Orte. Die nächste größere Stadt
ist dann Galle. Dort verbreitert sie
sich kurz hinter dem linkerhand liegenden Bahnhof und man findet sich
auf einmal in einem Gewimmel von Fußgängern, Fahrradfahrern, Autos und
Bussen wieder. Was mir auffiel: hier gibt es zwei Zebrastreifen, an
denen offensichtlich tatsächlich die Fußgänger Vorrang haben, das habe
ich an keinem Ort in S.L. noch mal gesehen! Also hier haben wir den
Verkehrsknotenpunkt von Galle erreicht. Links liegt der Busbahnhof sowie
einige gute Restaurants, Bäcker und sonstige Läden, ein Stückchen weiter
geradeaus, um den Kreisverkehr und dann links geht es in die Einkaufszone
der Neustadt. Dort gibt es einige Lebensmittelgeschäfte, die für
die alltäglichen Einkäufe zur Verfügung stehen. Daneben
befinden sich in der Einkaufszone allerdings auch Läden mit Deko-
und Haushaltsartikeln, Accessoires und Textilien. Dort kann man ausgiebig
shoppen, denn es gibt in diesen Geschäften eine große Auswahl
an Bekleidung nach dem Geschmack der Srilanker, aber auch Sportbekleidung,
von Turnschuhen bis hin zu Handtaschen. Rechts geht es um einen großen Sportplatz
herum in die Altsstadt, genannt "Fort",
die von den Portugiesen und später den Holländern im 16. und 17. Jahrhundert
auf einer vorstehenden Landzunge erbaut wurde. Man kann durch das großen
Stadttor hineinfahren und kommt sich gleich vor wie in einer anderen
Welt: Häuser im Kolonialstil, enge Straßen und Gassen mit wenig Autoverkehr,
alles leicht zu Fuß zu erwandern und umgeben von einer mächtigen 2,5km
langen Wallanlage mit tollen Ausblicken auf den Ozean. An seiner Südostspitze
ein fotogener Leuchtturm, der die breite Hafeneinfahrt markiert. Das
Motorrad kann man am besten in diesem Ortsteil (z.B. bei den im Osten
gelegenen Gerichtsgebäuden) abstellen oder am Busbahnhof bzw. in der
Einkaufsstrasse bei einem Kiosk oder Früchtestand (gebt dem Besitzer
ein paar Rupees als Aufpasserlohn). Die Hauptstrasse durchquert den
Rest von Galle und verläuft weiter direkt am Meer entlang. Ca. 3 km
östlich der Stadt kann man auf die Landzunge Rhumassala Kande fahren,
wo sich ein schmaler Weg den Hügel hinauf windet. Von dort oben hat
man einen tollen Ausblick auf das Fort. Noch einen Kilometer weiter
beginnt bereits der Ort Unawatuna.
Ihr werdet sicher erst mal dran vorbeifahren, denn die Straße verläuft
hier etwas abseits der Küste und die Einfahrten zum Strand sind sehr
unscheinbar. Erst am Ende des Ortes hat man einen schönen Blick auf
die Bucht von Unawatuna. Hier kann man das Motorrad abstellen und z.B.
den Strand zurück zu Fuß erkunden. Weiter Richtung Süd-Osten verläuft
die Straße durch hügelige Palmenlandschaft mit z.T. einsamen Stränden
und Buchten.
Im Bereich Koggala wird die Landschaft etwas öde. Dort hat man größere Gebiete gerodet und einen Flughafen sowie ausgedehnte Gewerbegebiete angelegt und alles zur Freihandelszone deklariert. Leider (oder auch zum Glück) lässt die Gewerbe- und Industrieansiedlung noch auf sich warten und Flugzeuge habe ich hier bisher nicht landen gesehen. Es gibt einige große Hotelanlagen mit schönem Strand aber keinen richtigen Ort. Ein Stückchen weiter wird es wieder angenehmer, es folgen einige Buchten mit im Wasser stehenden Stelzen, auf denen gelegentlich die sogenannten Stelzenfischer sitzen und gelangweilt ihre Angel in die Brandung halten. Das ist zwar alte Tradition hier, wird aber heute hauptsächlich den Touristen zuliebe noch ausgeübt. Wer die Fischer dafür bezahlt weiß ich nicht, wahrscheinlich halten gelegentlich Busladungen mit Touristen die dann zur Kasse gebeten werden. Dann taucht plötzlich die malerische Bucht von Weligama auf. Diese noch recht unverdorbene Kleinstadt liegt etwas zurückversetzt von der Küste und wird deshalb von vielen Reisenden links liegen gelassen. Man kann hier wunderbar Essen und Einkaufen (einheimisch versteht sich). Etwa in der Mitte der Bucht führt eine Abzweigung links zum zentralen Busbahnhof mit Uhrenturm und Restaurants, Früchteständen und verschiedenen Geschäften drum herum. Hier parken wir unser Moped und können den Rest des Ortes bequem zu Fuß erkunden. Man folgt automatisch den belebten und fast autofreien Einkaufsstrassen Richtung Westen. Über den Bahnübergang gehts zum Fisch- und Gemüsemarkt und schließlich zu Sri Lankas größter Moschee, zurück dann links vorbei an Sri Lankas bestem Rasiersalon "Asia". Etwa drei Kilometer weiter Richtung Osten kommt man zur weiteren Traumbucht Mirissa. Auch hier führt die Strasse zunächst etwas abseits vom Strand entlang und erst zum Schluss nähert sie sich wieder dem Wasser. Ein Ort ist hier eigentlich gar nicht zu erkennen und auch die Hotels und Guesthäuser liegen recht versteckt unter Palmen. Von dem Felsen auf der Halbinsel am Ende der Bucht hat man einen tollen Ausblick besonders traumhaft bei Sonnenuntergang. Etwa 300m vor Ende der Bucht steht ein Kiosk, wo man das Moped gut abstellen kann und alle Arten von Erfrischungen sowie den guten Büffeljoghurt bekommt. Nach weiteren 10km erreicht man den größten Ort an der Südküste: Matara. Die Strasse in den Ort hinein wird zusehens belebter und ist beidseitig mit vielen modernen Geschäften gesäumt (u.a. Internetcafes, Mobilfunkshops und viele Bäckereien). Auffallend auch die vielen jungen Leute auf der Strasse. Wegen der hier ansässigen Ruhuna Universität und vieler Schulen gilt Matara als das intellektuelle Zentrum Sri Lankas. Fährt man die Strasse weiter, wird sie immer breiter und mündet nach dem Passieren einer breiten Brücke über den Nilwala Ganga auf dem Zentralen Busbahnhof. Links gehts weiter Richtung Osten, geradeaus kommt man an die Strandpromenade (wegen umfangreicher Umbauten der letzten Jaren noch etwas öde aber mit einem ins Wasser gebauten sehenswerten Tempel) und rechts geht es über eine unbelebte Strasse in die Altstadt, die gewisse Ähnlichkeiten mit dem Fort von Galle hat, auch "Fort" heißt, aber insgesamt etwas grüner und weitläufiger wirkt. Fährt man bis zum Ende durch, gelangt man an die Kade, wo man den Fischern beim Netze flicken zusehen oder sich im Schatten einiger Bäume von der Fahrt erholen kann. Die Fischer verchartern ihre Boote auch für Touren auf dem Nilwala Ganga oder nehmen ganz Wagemutige gegen Bezahlung mit zum Fischen auf den Ozean. |
Von Mirissa nach Nurelia
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Vor einigen Jahren waren wir mal per
Bus von Mirissa nach Tissamaharama
gefahren. Als wir dann jedoch in die Berge weiter wollten, stellten
wir fest, dass wegen einer ungewöhnlichen Anhäufung von Feiertagen mehrere
Tage lang kaum Busse fuhren und die vereinzelten dermaßen überfüllt
waren, dass die Fahrer lieber Gas gaben statt uns mit den langen Beinen
und unserem Gepäck noch mitzunehmen. Wir blieben damals mehrere Tage
bei unerträglichen Temperaturen in Tissa um endlich per Anhalter mit
einem Salz-LKW in die Berge zu flüchten. Das sollte uns nicht noch mal
passieren. Also hatten wir unser Moped mitgebracht und starteten früh
morgens nach einer Woche Strandleben in Mirissa, ließen Tissa gegen
Mittag rechts liegen und peilten als Tagesetappe den Ort Wellawaya an,
der an der Kreuzung zweier Landstrassen und im beginnenden Bergland
gelegen ein idealer Übernachtungsort zu sein schien. Dort angekommen
entpuppte sich Wellawaya jedoch als wenig attraktiv, es war tatsächlich
nicht viel mehr als eine belebte Kreuzung und Durchgangsstation. Für
ein leckeres Rice und Curry Gericht kehrten wir in ein "Hotel"
ein und trafen prompt auf einen Deutschen, der uns von Wellawaya vorschwärmte,
als wäre es das Paradies auf Erden: Er führe schon seit Jahren immer
wieder hier her...na ja, die Geschmäcker sind verschieden, es war noch
relativ früh am Tag, also rauf aufs Moped und weiter in die Berge, mal
sehen wie weit wir heute noch kommen. Den Ort Haputale
hatten wir noch in angenehmer Erinnerung, auf einer Passanhöhe gelegen
mit schönen Reisfeldern und fantastischen Ausblicken. Der Salz-LKW hatte
sich damals schon ziemlich gequält aber unser kleines Moped tat mir
anschließend doch richtig leid. Ich überlegte, ob der Fahrtwind bei
ca. 15Km/h und Vollgas im ersten Gang wohl den Motor ausreichend kühlen
würde. So ging es nämlich wohl 30 Km bergauf. An einigen Wasserfällen
gönnten wir uns und dem Moped kurze Verschnaufpausen. Endlich in Haputale
angekommen war mit dem schönen Wetter dann schlagartig Schluss. Von
der Nordseite waberten Nebelschwaden die Bergflanke hoch, es war feucht
und kalt. Da wir auch vollkommen geschafft waren nahmen wir uns ein
ebenso feuchtes und kaltes Zimmer im "Haputale Guesthouse"
und ließen uns einige Extradecken bringen. Ganz anders der nächste Morgen:
Blauer Himmel mit weißen Wölkchen und eine wärmende Sonne. Haputale
ist zwar ein schönes Örtchen für Wanderer, wir hatten aber schon nach
einer Stunde alles gesehen was uns interessierte und es zog uns weiter.
Wir wollten das schöne Wetter nutzen und starteten Richtung Banderawela.
Der Bergort ist touristisch kaum erschlossen. Wir besuchten einen Gemüsegrossmarkt,
einen buddhistischen Tempel und beobachteten das einheimische Leben.
Nach einem leckeren Snack ging es also weiter Richtung Nurelia. Leider
kamen kurz nach Mittag wieder die dicken Wolken aus Richtung Nord-Ost
(es war die Zeit des Nord-Ost Passats im Januar). Zum Glück hatten wir
unsere Regenjacken und eine Plastikplane für die Beine dabei. Das ganze
hielt uns aber kaum eine halbe Stunde trocken und wir hatten noch einige
Stunden vor uns. Aber jetzt anhalten wo weit und breit keine Herberge
in Sicht war und dann die nassen Klamotten... nein dann einfach durch
und so quälten wir uns weitere Serpentinen rauf und runter durch Regenschauer
und Nebelfelder bei herbstlichen Temperaturen und konnten kaum glauben,
dass wir hier fast in Höhe des Äquators unterwegs waren. Gegen Abend
dann endlich Nurelia. Wir nahmen uns
ein Zimmer in unserer "Nobelherberge" vom letzten Mal, ein
kolonialer Bau, etwas heruntergekommen aber mit riesigen Zimmern und
einer heißen Dusche im Wandschrank. Den nächsten Tag brauchten wir,
um unsere Klamotten halbwegs trocken zu bekommen und als es auch am
nächsten und übernächsten Tag noch regnerisch blieb, entschlossen wir
uns, die Fahrt mit dem Zug nach Kandy fortzusetzen. Von Nebelfahrten,
Regentouren und Nachttemperaturen um 5 Grad hatten wir die Nase voll.
Wir redeten nur noch vom schönen, tropisch warmen Strand, der Luftlinie
ja kaum 150km entfernt war. Unser Fazit fürs nächste Mal: Vor der Tour
in die Berge den Wetterbericht im Internetcafe bei Wetteronline checken
und wenn da Wolken und Regen angesagt sind, lieber im Flachland bleiben
und eine Wetterbesserung abwarten.
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Bergtour vom Adamspeak nach Mirissa
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Nach ausgiebigen Touren
durchs zentrale Bergland und der abschließenden Besteigung des Adams
Peak war uns wieder nach Strand und Meer zumute. Wir wollten
diesmal nicht den bequemen Weg per Zug von Kandy nach Hikkadua nehmen,
sondern mit Zwischenstop in Ratnapura Richtung Südküste aufbrechen.
Den Peak hatten wir entgegen allen Empfehlungen mitten am Tag bestiegen,
was immerhin den Vorteil hatte, daß wir fast alleine oben waren, und
so dem Ansturm Tausender Pilger entkamen, die wie viele Touristen am
Wochenende und nachts den Berg besteigen. Wir hatten noch eins
der wenigen Zimmer in Maskelya, dem Ausgangsort der Besteigung
bekommen. Dort gab es ein leckeres Abendessen und um 22 Uhr legten wir
uns schon mal ins Bett. Leider plärrte draußen noch die fürchterlich
laute Ortsbeschallung, die auch einen großen Teil entlang des Weges
aus Trichterlautsprechern erschallt (am Tage zum Glück abgeschaltet).
Erst nach Mitternacht war endlich Ruhe und zum Sonnenaufgang ging es
dann pünktlich weiter. An Schlaf war nicht mehr zu denken, also raus
aus den Federn und Taschen gepackt. Unsere Herbergsmutter schlief noch.
So verzichteten wir aufs Frühstück und nutzten die Gunst der frühen
Stunde. Die ersten Pilgerer kamen auch schon wieder vom Berg herunter
und stürmten die wartenden Busse. Mit den ersten Sonnenstrahlen brachen
wir also auf und das war auch gut so, wie sich gegen Abend herausstellen
sollte. Unser Weg Richtung Süden führte uns zunächst mal Richtung Norden,
denn die Strasse verläuft in einem großen Bogen um den Adams Peak herum.
Luftlinie wären es nach Ratnapura etwa 30km, zu fahren aber über 100km.
Die zunächst schmale Landstrasse führt durch traumhaft schöne Berglandschaften,
an einem großen Stausee und vielen Wasserfällen entlang. Dort hielten
die Kleinbusse mit Pilgerern, die Ihre Morgenwäsche dort vornahmen und
uns fröhlich zuwinkten. Nach einer Weile kamen wir auf die frisch asphaltierte
A-7, die Landstrasse, die von Nurelia Richtung Colombo führt und hier
meist bergab verläuft. Seit langem konnten wir mal richtig Gas geben
und kamen gut voran, auch die nach Süden abzweigende A-4 war recht gut
ausgebaut und nach einem leckeren Frühstück mit Rottis und Ananas erreichten
wir schon gegen 10 Uhr Ratnapura. Eigentlich sollte das unser Tagesziel
sein. Die Stadt erschien uns bei der Durchfahrt aber sehr unattraktiv
und da wir gerade so schön in Fahrt waren und der Hintern noch gar nicht
wehtat, beschlossen wir, weiter zu fahren. Leider hatten wir damals
noch nicht unsere detaillierte Polyglott Karte, sonst wäre uns vielleicht
aufgefallen, daß der nächste größere Ort Matara an der Südküste war
und noch mehrere über 1300 Meter hohe Pässe mit starken Steigungen zu
überwinden waren. Die Landschaft war weiterhin schön, die Strassen wurden
jedoch zusehens schmaler und schlechter. Wir kamen an eine Abzweigung
im Ort Madampe, wo die Haupstrasse (A-18) geradeaus über -zig Kilometer
langsam bergab verlief und man fast bis zur Küste sehen konnte. Wir
wählten jedoch den Weg nach rechts (A-17) und freuten uns zunächst über
die wunderschöne Serpentinenstrecke. Es ging bergauf und immer weiter
bergauf. Wie immer bei solchen Steigungen war mal wieder mit unserer
80ccm Honda nur erster und zweiter Gang angesagt. Endlich war der Pass
erreicht, die Aussicht super! Die Landschaft wandelte sich ständig.
Manchmal kilometerweite Teeplantagen, dann wieder vereinzelt stehende,
riesige Bäume mit lichtem Unterholz, dann wieder dichte Kiefernwäler.
In diesen Höhen herrschen ganz angenehme Temperaturen von ca. 20 bis
24 Grad, aber die Sonne brannte auch gnadenlos senkrecht auf uns herunter.
Die Arme mussten wir ständig eincremen. Der Hintern begann zu schmerzen.
Wir erfrischten uns gelegentlich an kühlen Bergbächen. Endlich ging
es wieder bergab. Aber die Freude war kurz. Zwar hatten wir nach einigen
Kilometern die Talsohle erreicht aber sogleich begann der nächste Anstieg
und es sollte nicht der letzte sein. Den ganzen Nachmittag quälte sich
unser Moped mit uns einen Pass nach dem anderen hoch.
Nach 9 Stunden Fahrt konnten wir kaum noch sitzen, die Schultern begannen zu schmerzen und auch die schönsten Ausblicke ließen uns inzwischen kalt. Es gab auch keine Kioske oder Restaurants mehr an der Stecke, wie sonst an allen Hauptstrassen, nur ein paar Trinkkokosnüsse konnten wir auftreiben. Die Kilometersteine am Straßenrand zeigten uns zwar an, dass wir vorankamen, aber wenn man in einer Stunde nur bis 20 zählt, ist das verdammt wenig und es waren immer noch gut 80 km bis zu unserem Ziel Weligama. Auch der Sprit ging zur Neige. Irgendwann schien ein größerer Ort in der Nähe, denn auf einmal waren wieder LKWs und Autos um uns herum. Wir fragten nach und fuhren ein Stückchen Richtung Norden bis sich entlang der Strasse Geschäfte und ein Markt ansammelten. Eine Tankstelle suchten wir zunächst vergeblich, fanden dann aber einen Kiosk, der Sprit in Flaschen verkaufte. Das Problem war also gelöst. Unsere Hoffnung auf ein Guesthouse oder Hotel erfüllte sich leider nicht und der Ort wirkte auch wenig einladend, also weiter zum Endspurt. Gottseidank wurde die Strasse endlich wieder breiter und verlief auch weniger kurvenreich. Von Serpentinen hatten wir die Nase gestrichen voll. Endlich ein Schild: Weligama 18 Km. Es begann zu dämmern. Noch konnten wir gut sehen aber es war bereits so dunkel, dass ich meine Sonnenbrille absetzen musste. Nun flogen mir die vielen Mücken und Insekten in die Augen. Als wir endlich die Küstenstrasse erreichten war es fast dunkel. Zwar funktionierte unser Licht, da wir aber sonst noch nie mit Gepäck im Dunkeln gefahren waren, fiel mir erst jetzt auf, dass unser Frontscheinwerfer ja von der Reisetasche im Korb davor verdeckt wurde. Die konnten wir aber auch nirgendwo anders unterbringen. Also suchte ich meine kleine Taschenlampe heraus und befestigte sie auf der Tasche. Das brachte zwar kein Licht auf die Strasse, so wurden wir aber wenigstens vom Gegenverkehr gesehen. Zwar waren es nur noch etwa 6 km bis Mirissa unserem endgültigen Ziel, aber die Fahrt war nun wirklich kein Vergnügen mehr. Unsere Hintern waren schon gefühllos geworden, jetzt mussten wir uns voll auf die Schlaglöcher und den Verkehr konzentrieren. Ich war schon froh wenn ein Auto von vorne kam, so konnte ich einige hundert Meter weit die Strasse abschätzen, unbeleuchtete Hindernisse und tiefe Schlaglöcher ausmachen. Gegen halb acht, nach über 13 Stunden und fast 400km Fahrt hatten wir völlig erschöpft unser Ziel erreicht. Nie wieder so eine Tortour! Im Dunkeln begann ich nun Guesthäuser und Bungalowanlagen am Strand abzuklappern, alle belegt! Am letzten angekommen wieder die gleiche Nachricht: leider voll. Das kann doch nicht wahr sein, das ist uns ja noch nie passiert! Ruth wartete schon fast eine Stunde beim Moped und machte sich bestimmt Sorgen. Als letztes stand noch ein Privathaus am Strand, also fragte ich dort noch mal nach und der Bewohner hatte sogleich Mitleid mit mir, ich musste wohl einen ziemlich fertigen Eindruck gemacht haben. Er hatte sogar ein Telefon in seinem Haus und begann alle Guesthäuser noch mal anzurufen, aber die Antwort kannte ich ja schon. Ok. sagte er, eine letzte Chance, das Paradise-Resort hat gerade drei kleine Bungalows in einem Palmenwald gebaut, vielleicht ist ja schon eins fertig. Und siehe da, das erste Zimmer wurde heute eingeweiht und wir waren die ersten Gäste: traumhaft gelegen, schön eingerichtet und es gab sogar noch etwas zu Essen. Manchmal muss man die Hoffnung erst aufgeben um vom Schicksal doch noch belohnt zu werden. Hier blieben wir einige Tage bis das Gefühl in die tauben Arschbacken zurückgekehrt war und. Bequeme Betten und eine schöne Ausstattung der Unterkunft sorgten für eine gute Erholung. Eine solche Herberge brauchten wir aber auch, damit wir uns frisch und gut gelaunt weiter auf die Reise machen konnten. Eins schworen wir uns aber für die Zukunft: Keine Touren weiter als 200km am Tag und wenn durchs Gebirge, vorher genau informieren über die Strecke! Trotz allem werden wir übrigens weiter bei unserer geliebten 80ccm Honda bleiben. Ein paar PS mehr wären zwar von Vorteil gewesen, aber versucht mal auf einer größeren Maschine zwei Personen und noch zwei Reisetaschen mitzubekommen, die muss man sich dann schon auf den Rücken schnallen. Alleine auf dem Motorrad und vielleicht mit Satteltaschen oder Gepäckträger wird es sicher gehen. Aber wie gesagt, unser Motto lautet ja: Der Weg ist das Ziel....auch wenn er hier sehr anstrengend war, es war ein Erlebnis, an das wir später immer wieder gerne dachten. |
Von Kandy nach Nurelia (Nuwara Eliya)
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Da wir diesmal von
Hikkaduwa über Colombo nach Kandy gefahren waren, und hier schon eine
Woche verbracht hatten, sollte es nun weitergehen Richtung Nurelia (so
wird Nuwara Eliya im Sprachgebrauch abgekürzt). Am Abend vorher hatten
wir schon alles gepackt und wollten frühmorgens los, aber leider war
unserem Moped über Nacht die Luft mal wieder ausgegangen. Damals hatte
wir noch kein Pannenspray dabei (heute gehört es zur Grundausstattung).
Also musste ich noch mal in die Werkstatt. Leider lag unser Guesthaus
einige Kilometer außerhalb auf einem Hügel. Die Strasse den Hügel hinunter
konnte ich noch langsam hinabrollen, aber dann war auch das letzte bisschen
Luft aus dem Vorderrad entwichen, also hieß es: schieben. Nach einigen
hundert Metern stand mir der Schweiß auf der Stirn und ich hatte noch
gut 2 km vor mir. Endlich im Ort angekommen musste ich erst mal eine
schon geöffnete Werkstatt finden. Der Schlauch wurde herausgenommen.
Er war bereits übersäht mit Flicken. Leider hatte die Werkstatt keinen
passenden Schlauch da, aber der Meister meinte: kein Problem, dann kommt
eben noch ein Flicken dazu, wird schon halten! Gegen neun Uhr waren
wir dann endlich abreisebereit. Das Frühstück ließen wir ausfallen,
wir wollten nun endlich los und würden schon unterwegs was finden. Erst
mal raus aus dem hektischen Kandy. Einige Kilometer die A-1 Richtung
Colombo, dann die Abzweigung nach Gampola, eine breite und frisch asphaltierte
Strasse, da konnte man mal richtig Gas geben (immerhin lief unser 80ccm
mit 2 Personen und Gepäck noch gute 70km/h). Ab Gampola wurde die Straße
wieder enger und begann sich die Berge hinaufzuwinden. Jetzt knurrte
uns aber wirklich der Magen und kaum hatte Ruth es ausgesprochen, winkte
ein Mann am Straßenrand und rief: Breakfast! Wenn das keine Gedankenübertragung
war! An einer besonders schönen Stelle hatte er ein kleines Restaurant
mit tollem Panoramablick und setzte uns ungefragt die Spezialität des
Hauses vor: Rottis mit scharfer Sosse und kleine gebackene Snacks, unheimlich
lecker! Dazu den immer schön gesüßten Milktea. Von diesem Frühstück
haben wir noch Jahre später geschwärmt. Frisch gestärkt ging es also
weiter. Die Strasse wurde zusehens steiler, die Landschaft immer schöner,
Gemüseterrassen und Teeplantagen wechselten sich ab. Wir waren froh,
dass wir mit dem Moped unterwegs waren, an allen schönen Stellen anhalten
konnten und nicht im überfüllten Bus die Serpentinen hinauf mussten.
Dann plötzlich wurde mir etwas mulmig zumute, die Lenkung erschien mir
etwas schwammig, der Reifen verlor schon wieder Luft! Erst dachte ich
noch, wir könnten trotzdem weiterfahren, aber schon nach einigen hundert
Metern ging nichts mehr. Wieder ein platter Reifen! Hätte ich doch nur
in Kandy einen neuen Schlauch besorgt. Ich ärgerte mich fürchterlich,
was sollten wir nun tun? Seit etlichen Kilometern hatten wir kein Dorf
mehr durchquert und laut Karte war auch vor Nurelia kein größerer Ort
zu erwarten. Wir überlegten: einen LKW anhalten und mit Moped und Gepäck
weitertrampen? Oder mit dem Bus nach Nurelia, einen Schlauch besorgen
und zurückfahren? Aber wie den Schlauch ohne Werkzeug einbauen? Einer
Eingebung folgend beschlossen wir, das Moped ein Stückchen weiterzuschieben.
Und es war kaum zu glauben, nach der nächsten Strassenbiegung, kaum
200m weiter, stießen wir auf eine völlig einsam gelegene..... Mopedwerkstatt!
(übrigens die einzige auf der ganzen folgenden Strecke bis Nurelia).
Sie hatten auch den passenden Schlauch da und erledigten die Reparatur
in kürzester Zeit und zum Preis des Flickens in Kandy. Nach einer halben
Stunde konnte es schon weitergehen.
Hatten wir das nun geträumt? Ab jetzt
ging es steil bergan, da wären wir mit Schieben kaum weitergekommen.
Endlich war der Ramboda Pass mit 1884 Metern überwunden. Aber wir hatten
es ja nicht eilig, es war erst Mittag und wurde in dieser Höhe schon
merklich kühler. Die Strasse wand sich nun immer kurvenreicher durch
die Landschaft, die Ausblicke wurden immer spektakulärer. Oft hielten
wir an um z.B. den großen Kotmale Stausee mit scheinbar türkisblauem
Wasser im weit offenen Tal und die über 100m hohen Ramboda-Falls zu
fotografieren. An den schönsten Aussichtpunkten gab es auch hier kleine
Rastplätze mit Kiosk oder Tee-Restaurant. Man war also auf Touristen
eingestellt, denn Nurelia ist auch ein beliebter Ausflugsort betuchter
SriLanker, die der Hitze des Flachlandes entfliehen wollen. Etwa 10km
vor Nurelia lud ein große Schild zur Besichtigung der Teefabrik Labookellie
ein. Sie liegt auf etwa 1600m Höhe und erstmals sahen wir hier auch
Teepflückerinnen bei der Arbeit. Die Weiterverarbeitung des berühmten
Ceylon Tees wollten wir uns gerne mal anschauen. Jede Stunde gab es
eine Führung durch die Fabrik, vom Zerkleinern und Fermentieren des
frischen Tees bis zum Trocknen und Sortieren nach unterschiedlichen
Qualitätsgraden wurde uns der Werdegang des Tees gezeigt. In einer Ecke
zeigte man uns die zusammengefegten Reste der Tagesproduktion: Das ist
der sogenannte "Dust", das bekommt ihr in den Teebeuteln in
Europa! Es war also kein Witz, das ist die Wahrheit! Wir kauften im
Fabrikladen noch ein paar Pakete vom Allerfeinsten: High Grown Orange
Pekoe zum Preis von 500 Rupees für 250g. Noch ein Pass
und dann ging die Strasse wieder abwärts um schließlich noch mal auf
über 1800m anzusteigen. Nurelia war erreicht. Von
dieser Seite kommend vermissten wir zunächst die meist an der Hauptstrasse
gelegenen Hotels und Guesthäuser. Einige vermeintliche Schlepper wollten
uns zu "ihren" Hotels führen, also drehten wir erst mal wieder
um und steuerten einige in unserem Reiseführer erwähnten Guesthäuser
im hier weitläufigen Tal an. Sie lagen meist am Ende der sich in die
Berge hinaufwindenden Ortsstrassen. Aber sie waren entweder voll oder
uns zu teuer. Nach gut 2 Stunden Suche gaben wir auf, fuhren wieder
in die Geschäftsstrasse und fragten noch mal nach: In die andere Richtung
am Ortsausgang, da sollten wir noch mal nachfragen: Und siehe da: hier
reihte sich Haus an Haus: Guesthäuser, Hotels, Nobelherbergen, für jeden
Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Viele noch von den Engländern
um die Jahrhundertwende erbaut und dank der frischen Luft auch recht
gut erhalten. Wir klapperten einige ab und fanden auch bald das Richtige:
Ein kleines koloniales Haus mit 5 Zimmern, darin ein großes Zimmer mit
Wintergarten, Toilette im Wandschrank, Dusche mit Warmwasser in einer
Art Telefonzelle und 6 Betten zur Auswahl, alles zusammen für umgerechnet
10 Euro. Hier blieben wir einige Tage, machten Ausflüge in die Umgebung
und genossen das angenehm kühle Klima. Nachts wurde es jedoch empfindlich
kalt (ca. 5 Grad C.) so dass wir uns schon bald wieder nach etwas Wärme
sehnten. Bevor wir uns aber Richtung Süden aufmachten, wollten wir noch
den heiligen Sri
Pada (Adamspeak) besteigen.
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Von
Hikkaduwa nach Kandy
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Diesmal wollten wir unsere Sri Lanka Rundfahrt im Uhrzeigersinn starten. Statt unten rum die Küste lang zunächst nach Colombo, dann weiter nach Kandy. Der nächste größere Ort in Richtung Norden ist Ambalangoda, ein touristisch nur wenig erschlossener Ort in dem man das kleinstädtische Treiben gut beobachten kann und sich für die Fahrt mit Obst und Snacks günstig eindecken kann. Noch ein Stückchen weiter nördlich wurde gerade mit vereinten Kräften ein riesiges Netz an den Strand gezogen, die Gelegenheit für einen kurzen Stop mit Fotomotiv. Im Orte Kalutara, etwa auf halbem Wege nach Colombo, steht eine riesige Dagoba, davor halten alle Autos und Busse mit buddhistischen Fahrern für ein kurzes Gebet und eine Spende am Straßenschrein an um für Schutz für Fahrzeug und Passagiere zu bitten. (Eine gemächlichere Fahrweise würde meines Erachtens nach mehr bringen). Die Dagoba ist eine der ganz wenigen, die innen begehbar ist und mit Wandmalereien verziert ist. Wir waren hier bisher immer vorbeigefahren und wollten sie nun auch mal besichtigen, hatten allerdings ja unser ganzes Gepäck dabei. Also fragten wir einen Straßenpolizisten, ob er mal ein wenig aufpassen könnte. Er zeigte uns gleich einen geschützten Stellplatz und versprach, ein Auge auf unser Moped zu werfen. Die Dagoba und die Tempelanlagen drum herum mit Bodibaum sind durchaus sehenswert und bieten auf einer anstrengenden Fahrt ein wenig Erholung.
So nun ging es weiter ins Getümmel, wir müssen durch Colombo. Wann genau Colombo anfängt ist kaum noch auszumachen, die Hauptstrasse ist schon -zig Kilometer vor der Stadt lückenlos gesäumt von Geschäften und stark befahren. Der Verkehr kommt ins Stocken, zu den Hauptzeiten geht es nur noch stop-and-go mäßig weiter. Wir schlängelten uns also an der Blechlawine vorbei und überholten sogar mehrere Expressbusse problemlos (da sie standen). Den Weg durch Colombo kannten wir zwar noch ein wenig von früheren Besuchen, wir orientierten uns aber hauptsächlich an der Himmelsrichtung, denn Hinweisschilder sind rar. Irgendwann hatte ich das Gefühl doch ein wenig zu weit Richtung Norden gefahren zu sein, denn irgendwo musste ja die Abzweigung Richtung Osten nach Kandy abgehen. Also fragten wir Passanten und siehe da, kaum 200m zurück war die Gabelung. Noch mal 20 Minuten weiter wurde die Strasse zur typischen Ausfallstrasse mit Autowerkstätten und vereinzelten Restaurants und das aufkommende Hungergefühl ließ uns dann an einem "Truckstop" anhalten. Hier waren wir offensichtlich seit langem die ersten Touristen und die Angestellten gaben sich die größte Mühe uns den besten Platz, die saubersten Teller und die gesamte Auswahl des heutigen Menues (Rice und Curry) zu präsentieren. Als wir dann noch dankend das Essbesteck ablehnten und stattdessen mit den Fingern unser Mahl einnahmen war die Begeisterung riesengroß und sogar der Chef des Restaurants wurde aus seinem Mittagsschlaf geholt und zum Abschied gab es noch Fotosession und Snacks für unterwegs. Die weitere Strecke nach Kandy ist zwar gut ausgebaut, z.T. die Strassen neu und breit, der Verkehr auf dieser wohl meistbefahrenen Strecke Sri Lankas aber fast unerträglich wenn man wie wir als einer der kleinsten Verkehrsteilnehmer ständig an den Rand der Strasse oder auch mal auf den Seitenstreifen gedrängt und von schwarzen Abgasschwaden der überholenden Busse und LKWs eingehüllt wird. Kat, ASU und Rußfilter sind in Sri Lanka leider vollkommen unbekannt, ich glaube eher, dass die Ölmultis hier Ihre Abfallprodukte im Diesel auflösen und so entsorgen. Etwa 30 Km vor Kandy beginnt der Aufstieg ins Bergland. Teils geht es langsam bergan, teils in Serpentinen steil bergauf. LKWs und Busse kriechen in einer langen Schlange hintereinander her. Die eigentlich schöne Aussicht ist wegen der Abgasschwaden kaum zu genießen. Wir binden uns Handtücher um Mund und Nase um nicht mit Abgasvergiftung vom Moped zu fallen. Endlich werden die Kilometerangaben kleiner: noch 20, 15, 10 Kilometer, die Zeit streckt sich endlos, der Hintern tut weh, schaffen wir es noch im Hellen? Als es dämmert haben wir es geschafft, nur noch schnell ein Guesthouse suchen und dann unter die Dusche! Aber von wegen, es findet gerade mal wieder ein religiöses Fest statt, die ersten fünf Guesthäuser sind belegt, etwas außerhalb am See gelegen finden wir noch ein kleines Zimmerchen. Raus aus den Klamotten und ab unter die Dusche und beim Blick in den Spiegel wird mir auch klar, warum mich die Hotelbesitzer ein wenig erschrocken angeschaut hatten. Um die Augen hat sich ein dicker, pechschwarzer Rußfilm abgelegt, den ich nur mit viel Seife wieder abbekomme. Das war zwar ein aufregender und ereignisreicher Tag und wir haben für Sri Lankische Verhältnisse eine gigantische Strecke mit unserem kleinen Moped zurückgelegt, die selbst im Bus oder Zug schon einen ganzen Tag dauert, aber noch mal müssen wir das nicht haben. In Zukunft werden wir diese Strecke mit dem Zug fahren, Moped im Gepäckwagen dabei, oder lieber über Nebenstrecken mit einer Zwischenübernachtung fahren. In den nächsten Tagen machen wir dann einige schöne Ausflüge in Kandys Umgebung und erholen uns schnell von den Strapazen im angenehmen Bergklima.
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