Edelsteine sind Sri Lankas drittwichtigstes
Exportgut. Geschürft wird nach Rubinen, Saphiren, Topasen, Amethysten,
Granaten, Mondsteinen u.a. Die Hauptstadt der Edelsteine ist Ratnapura
(übersetzt "Stadt der Edelsteine"). Vermutlich schon seit Jahrtausenden
wird in der Umgebung Ratnapuras nach Edelsteinen gegraben. In vielen
Minen kann man den Arbeitern bei der Arbeit zusehen, wie sie in bis zu
20 Meter tiefen Schächten mit primitivsten Mitteln Kies und Schlamm
abbauen, der in Eimern ans Tageslicht gefördert und später von
Fachleuten mit geschultem Blick nach Rohsteinen durchsucht wird. In der
Regel bekommen die Arbeiter nur einen sehr geringen Lohn, sind aber
am Ertrag prozentual beteiligt. Es gibt in Ratnapura zwei private Edelstein
Museen, wo man sich einen Überblick über die geschürften
Steine verschaffen kann und Arbeitern beim Schleifen der Steine zusehen
kann. Da Ratnapura ansonsten touristisch nicht sehr interessant ist und
auch die Steine hier nicht unbedingt am günstigsten zu bekommen sind,
empfiehlt sich eventuell auch der Besuch der nördlich von Hikkadua
gelegenen Mondstein-Mine (siehe "Hikkaduwa").
Weiterverarbeitet werden die Rohsteine hauptsächlich
in Galle und daher
findet man dort auch die meisten Stein- und Schmuckhändler aufgereiht
an der Straße vom Bahnhof Richtung Hikkadua. Wer sich einen Überblick
über die angebotenen Steine und deren Preise verschaffen will, sollte
sich in verschiedenen Läden dort oder auch im "Historical Manson"
in der Altstadt Steine zeigen lassen und Preise vergleichen. Innerhalb
weniger Tage kann man sich hier Schmuckstücke aus Silber oder Gold
mit den ausgesuchten Steinen anfertigen lassen. Die Preise für das
Anfertigen sind kaum höher als der Materialpreis, jedoch entspricht
die Qualität in der Regel auch nicht dem eines in Deutschland gefertigten
Schmuckstückes. Am besten sollte man ein Muster aus Deutschland mitbringen,
um dem Händler eine Vergleichsmöglichkeit zu geben und Mißverständnissen
vorzubeugen. Ein Ring mit einem Rubin oder Saphir mittlerer Qualität
ist z.B. in Silber je nach Größe des Steines für etwa
15-40 Euro zu bekommen. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man
sich auch nach einem Geschäft umschauen, das Waren des sri-lankischen
Handicraft
Board führt. Das ist eine staatliche Einrichtung zur Förderung
des Kunsthandwerks in Sri Lanka. Man findet u.a. Silberschmuck, mit und
ohne Edelsteinen, Lederwaren, Messing, Batik und Holzschnitzereien zu
einem vernünftigen Preis. Und alles ist deutlich erkennbar ausgezeichnet.
Hierher verirren sich auch keine unseriösen Schlepper.
An anderen Orten in Sri Lanka, besonders an abgelegenen Geschäften,
die nur von Pauschalbussen angefahren werden, zahlt man leicht auch das
3-4-fache. Verdächtig sind immer Läden, in denen alle Preise
in Dollar ausgezeichnet sind. Selbst der schnell eingeräumte 50prozentige
Rabatt ergibt noch keinen reellen Preis. Im Bereich des Busbahnhofes in
Galle werden euch Schlepper ansprechen, die euch in das nördlich
gelegene SCIA Shopping Center führen wollen um dort ihre Provision
zu kassieren. Ein Besuch (möglichst ohne Schlepper) kann sich aber
lohnen, da man dort den Edelsteinschleifern bei der Arbeit zusehen kann
und auch einen guten Überblick über die angebotenen Steine und
Qualitäten bekommt, die Preise sind hier jedoch auch in Dollar ausgezeichnet.
Schwierig ist es natürlich, Steine hoher Qualität zu kaufen,
wenn man nicht selbst Fachmann ist. Wir beschränken uns daher lieber
auf den Kauf einiger günstiger Mitbringsel mit kleineren Steinen
oder z.B. Opalen, die zwar aus Australien stammen, hier aber wesentlich
günstiger als in Deutschland zu haben sind. Kleiner Tipp: ein umgedrehtes
Fernglas ermöglicht die Betrachtung eines direkt vor die Linse gehaltenen
Steines in riesiger Vergrößerung und läßt so Unreinheiten
oder einen schlechten Schliff erkennen. Ein Händler mit dem wir gute
Erfahrungen gemacht haben ist z.B. Mr. Careem in der Colombo Road 71.
Während Sri Lanka vor allem
für seine Edelsteine bekannt ist, sind in Russland, Südafrika
und Australien die größten Goldvorkommen
der Erde zu finden. Das dort abgebaute Edelmetall wird auf dem weltweit
offenen Markt zu genau festgelegten Preisen verkauft. Die aktuellen Goldpreise
berechnen in regelmäßigen Abständen die Experten am London
Bullion Market. Das hat sich seit dem 17. Jahrhundert bis heute nicht
verändert. Schon damals wurde der Goldpreis in London fixiert. Heute treffen sich auf diesem offenen Großhandelsmarkt für Gold und Silber Vertreter einiger weniger bestimmter Banken täglich zwei Mal, am Vor- und am Nachmittag, um den Goldpreis zu fixieren, der für die Transaktionen beim Goldankauf gilt. Dieser Preis bestimmt nicht nur das in Barren und Unzen gehandelte Gold, sondern auch die Preise für Schmuckstücke aus Gold. Während also die im Lande geschürften
Edelsteine durchaus günstiger zu bekommen sind, sollte man für
Gold oder auch Diamanten keinen Preisvorteil erwarten, lediglich bei den
Verarbeitungkosten läßt sich einiges sparen.
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Die Auswahl ist riesig.... bei Careem
in Galle
Hat er nicht den schönsten
Bart?
Schmuckhändler in Kandy
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